Ich greife selten nach Büchern, weil sie gerade im Gespräch sind. Die meisten finden mich eher zufällig – in Antiquariaten oder dank Empfehlungen bibliophiler Menschen. Mich interessiert, aus welchem Blick Bücher auf die Welt schauen: der Ton, die Haltung, die Stimme.
Bücherfunde 2025
Ferdinand von Schirach: Kaffee und Zigaretten
Kurze, klare Miniaturen über Erinnerung, Schuld und Menschlichkeit.
Mir gefällt seine Sprache in diesen Miniaturen – lakonisch, klar, ungeschönt, und doch mit Mitgefühl.
Olga Tokarczuk: Unrast
Eine poetische Kartografie des Unterwegsseins – zwischen Orten, Zeiten, Gedanken.
Ich mag ihre Sprache und wie sie Bewegung denkt: nicht als Flucht, sondern als Form des Daseins.
Reclam-Reihe: Die Stechäpfel – Gedichte von Frauen aus drei Jahrtausenden
Ein antiquarischer Fund über die Zeiten hinweg: herb, schön, eigenwillig.
Berührend, was Frauen vor langer Zeit geschrieben haben – und wie aktuell es geblieben ist.
Pablo Neruda: Elementare Oden
Diese Oden sind eine weitere antiquarische Praline: Ein Lob auf das Einfache. Sprache, die das Alltägliche aufleuchten lässt.
Wenn ich diese Gedichte lese, scheint selbst dem Staub auf dem Tisch die Poesie innezuwohnen.
Erich Kästner: Lyrische Hausapotheke
Ein Buch mit Gedichten als Trostspender – heiter und ernst zugleich.
Ich habe es geschenkt bekommen und mich sehr darüber gefreut; eine wunderbar Ergänzung zu meinem → Kurs.
Brigitte Descoeudres-Sutter: Bild-Poesie. Eine philosophisch-kunstwissenschaftliche Annäherung
Gedanken darüber, wie Bild und Poesie sich begegnen. Ganz im Sinne des Kunsthistorikers und Kurators Jean-Christophe Ammann: „Kunst ist Poesie. Kunst war immer Poesie. Und die besten Künstler waren immer Poeten – alle anderen sind Handwerker.“
Überlegungen, die bereichern, auch wenn man das Buch längst zugeklappte.
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